Die UEFA, die EU und andere Interessenvertreter haben bei einer Schlüsselkonferenz in Wien betont, dass sie weiter für größtmögliche Sicherheit in den Fußballstadien sorgen wollen. 

Die jährliche Think-Tank-Konferenz der UEFA und der EU zur Sicherheit in der UEFA Champions League und der UEFA Europa League fand gestern in Wien statt.

Über 300 Mitarbeiter der qualifizierten Klubs, der Polizei, der Stadieneigentümer sowie der UEFA-Mitgliedsverbände und den zuständigen Regierungsorganisationen trafen sich und formten eine einzigartige Plattform, um die operationellen Probleme und Verantwortlichkeiten der UEFA-Wettbewerbe der kommenden Saison zu besprechen.

Das Thema der Konferenz lautete in diesem Jahr "Die Latte anheben - Stadien- und Sicherheitsoperationen verbessern".

Bei der Eröffnung der Konferenz sagte František Laurinec, Vorsitzender der UEFA-Kommission für Stadien und Sicherheit, dass die Sicherheit an erster Stelle steht. "Sie übertrifft alle anderen Aspekte der Spielorganisation. Präventivmaßnahmen sind die beste Vorgehensweise, gekoppelt mit sensiblen Vorschriften, die auf echten Erfahrungen aufbauen. Im Sicherheitsbereich müssen wir immer danach streben uns zu verbessern und gute Praktiken in Harmonie mit einer sich immer wieder verändernden Gesellschaft zu entwerfen."

Die Nachricht der EU-Präsidentschaft war genauso deutlich. Loucas Louca, der Minister für Justiz und öffentliche Ordnung in Zypern, betonte die Wichtigkeit des Teamworks und führte aus, dass es nur minimalen Nutzen bringt, sich anzusehen, was eine Person gemacht oder nicht gemacht hat. Der wirkliche Nutzen entstünde im offenen und ehrlichen Austausch von Informationen. "Es darf nicht vergessen werden, dass wir die Leben der Menschen schützen. Es gibt keinen Raum für Selbstzufriedenheit oder eine Kultur der Schuldzuweisung - wir können nur durch gemeinsamen Austausch und gegenseitige Unterstützung nach vorne schreiten."

Michael van Praag, der Vorsitzende der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe und Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees, fügte hinzu: "Es ist unsere Verantwortung, zusammenzuarbeiten und Änderungen zu bewirken, um das sicherste Umfeld für den Fußball zu schaffen. Selbst in brandneuen Stadien bleibt es Fakt, dass diese Spielstätten nur so sicher sein können, wie die Leute, die für sie zuständig sind. Es ist die subtile Kombination der physischen und persönlichen Erfahrung, die so wichtig ist, und für höchste Sicherheitsstandards sorgt. 

Die UEFA folgte dieser Theorie dieses Jahr durch die ganze Konferenz und sprach von den "P&S"-Faktoren, die die beiden Hauptkomponenten der gesamten Sicherheitsgleichung sind. Der P-Faktor bezieht sich auf den Status der Stadion-Infrastruktur, während sich der S-Faktor auf die aktuelle Qualität des Stadien-Managements bezieht. Eine besondere Sitzung für Stadienbesitzer und -betreiber, die ebenfalls von EVMI und ESSMA ausgerichtet wurde, konzentrierte sich auf diese Themen. Der Ausgang dieses Workshops wird in den kommenden Monaten in einem UEFA-Leitfaden bewährter Praktiken münden.

Die Konferenz wurde dann mit praktischen Beispielen fortgesetzt, darunter Berichte von Zwischenfällen aus den Saison 2011/12 der UEFA Champions League und der UEFA Europa League. Das führt zu einem besseren Verständnis des Ausmaßes und der Reichweite von möglichen Zwischenfällen und bedeutet, dass die Reaktionen darauf untersucht und verbessert werden können.

Es folgten interaktive Workshops, die Diskussionen über Sicherheitsprobleme herausfordern sollten. Die Inhalte der Workshops wurden aus spezifischen Ereignissen abgeleitet, die bei der UEFA EURO 2012, der UEFA Champions League oder der UEFA Europa League passierten. Video-Szenen wurden benutzt, um Debatten zu Themen wie der Notwendigkeit von Polizeipräsenz in Stadien, die Rolle der Polizei und der Ordner sowie den Bedingungen für effektive integrierte Stadienoperationen anzustoßen. Moderatoren von der UEFA und dem EU-Think-Tank leiteten die Gespräche.

Die Gruppe lauschte außerdem einer Präsentation von Joyce Cook, dem Geschäftsführer des Centre for Access to Football in Europe (CAFE) über den Leitfaden Access For All Good Practice, der die Wichtigkeit eines einfachen Zugangs und gewissen Komforts für behinderte Fans betonte. Piara Powar, der Geschäftsführer von Football Against Racism in Europe (FARE), betonte die Politik der Null-Toleranz gegenüber rassistischen Diskriminierungen.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino betonte den Wert von Einigkeit und appellierte an die Anwesenden, sich noch besser einzubringen, um die Latte der Sicherheit noch höher zu legen. "Ich kann all unseren Partnern versichern, dass die UEFA ihre Bemühungen weiterhin voll unterstützen wird. Kommunikation und Transparenz sind unerlässlich. Weil wir den Fußball lieben, müssen wir Hand in Hand zusammenarbeiten, um die Minderheit zu stoppen, die unseren Sport negativ beeinflussen will."



Published 14/09/2012